Orientering 22. NOVEMBER 1969
Für die Nachwelt dürften die 1960er Jahre ein neuer Durchbruch in der norwegischen Literatur sein. Dann brach die Generation von Jens Bjørneboe bis Stein Mehren mit solch überzeugender Kraft durch, dass wir Jahrzehnte zurückgehen müssen, um etwas Ähnliches zu finden. Zur gleichen Zeit schufen Borgen und Vesaas einige ihrer schönsten Werke, und die Generation von 1940 trat mit einer massiven Besiedlung mit der traditionellen Romanform, mit der Psychologie und ihrer schematischen kleinen Welt in Erscheinung. Die Literatur wurde im weitesten Sinne politisiert.
Es kann kaum Zweifel geben, dass Bjørneboes gewaltsame Ausbrüche gegen die Gefängnisbehörden und die Polizei, seine Freude, das zu verspotten, was der Bourgeoisie heilig ist, seine akribischen Enthüllungen von allem, von Mädchenkolben bis zu den Strafzellen und Hinrichtungsmethoden der Richter – und andererseits seine Zurückhaltung gegenüber Die Unterwerfung unter eine Partei oder eine Reihe maßgeblicher Meinungen hat ihn in praktisch jedem Lager zu Feinden gemacht. Er ist allmählich ein einsamer Mann geworden; er ist nicht beliebt, und der bloße Gedanke, dort zu sein, scheint ihn so zu quälen, dass er sich sofort gegen eine ansprechende Menge neuer Meinungen wendet. Was müssen sie verstecken?
Et gjentagende paradoks, for privat kjenner jeg intet så tvers igjennom vennlig menneske som Jens Bjørneboe.
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